Berg-Luft

...am Anfang war die Idee bzw. der Traum.... ein eigenes Flugzeug sich gönnen... dann kam die Bürokratie....und das Wühlen im Internet und durchforsten von Blogs und Fragen an Kollegen etc.....

Jedenfalls mache ich mir immer in mein Wiki Notizen wann was wie gemacht wurde und was noch offen ist...da sich das ausschweifender gestaltet hat als gedacht entschied ich, das öffentlich zu machen. Ich hoffe dir hilft es etwas...

Aber: das Folgende wurde nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit - vor allem, da die Zeit ja nicht stehen bleibt. Für Wünsche und Tipps bin ich aber dankbar.

Das eigene Flugzeug - der Traum nimmt Form an

Ob UL, Echo- oder Kilo-Klasse, oder gar Segelflugzeug oder oder, das muss jeder mit sich ausmachen.

Seis drum: ich bin am Ende bei einem UL raus gekommen, einem gebrauchten Pipistrel Alpha Trainer - und das in einer Haltergemeinschaft.

Somit ist alles weitere auf ein Dreiachs Flächen UL bezogen:

Anmeldungen

Eins Vorweg: bei Haltergemeinschaften sollte man sich einen Namen der Gemeinschaft ausdenken, wie z.B. 'UL-Fluggemeinschaft BlauerHimmer'. Das ist dann die 'juristische Person' auf der das UL dann läuft, und auch die Versicherungen etc.. Dazu kommt eine (oder mehrere) eingetragene Ansprechpartner bzw. Vertreter. Das ist wichtig!

Versicherung (Halter-Haftpflicht)

Ohne einer Haftpflicht-Versicherung braucht man gar nicht anfangen, das ist absolute Pflicht. Hier gibt es diverse Infos:

DAeC - Versicherung - DULV - Versicherungen

Versicherung (Passagier-Haftpflicht)

Wenn man jemand mitnehmen möchte, der kein Pilot/Besatzung ist, sondern eben Passagier, dann ist diese definitiv anzuraten.

Versicherung (CSL)

 Die CSL ist eine Kombination der obigen zwei Haftpflicht-Versicherungen. Wir haben uns für diese entschieden. Welchen Deckungsrahmen etc. man nutzt muss jeder mit sich ausmachen.

Versicherung (Kasko)

 Hier beginnt der Part wo man unbegrenzt streiten kann. Da die Kasko nicht gerade günstig ist, jedoch bei einem Schaden man ggf nur noch 'Schrott' hat, sollte man sich das reiflich überlegen. Jedenfalls ist diese freiwillig und nicht wie die Haftpflicht vorgeschrieben.

Hier gibt es zwei Varianten:

  • offen: alle Piloten im UL sind versichert
  • eingeschränkt: nur die namentlich genannten Piloten sind versichert - das ist günstiger, kann aber dann ggf bei einem Flug mit einem Lehrer/Prüfer, der nicht in der Liste steht, dumm ausgehen

Anmeldung bzw. Eintragung in Kennzeichendatenbank

Im Gegensatz zum Auto, wo wir auf die 'Zulassungs-Stelle' gehen und unseren fahrbaren Untersatz 'zulassen', führt die Zulassung nur der Hersteller bzw. Musterbetreuer durch - dass das Gerät überhaupt hier fliegen darf - näheres z.B. hier: DAeC - 3Achs-UL.
Bei einem neuen UL beantragt man ein Kennzeichen, bei einem gebrauchten nimmt man das Formular für Eigentumsänderung (das Kennzeichen ändert sich nicht). Als zuständige Stelle gilt in Deutschland (für ULs) eben der DAeC (siehe vorherigen Link) oder der DULV.

Wichtig: zum Antrag muss schon eine Haftpflicht bestehen! Weitere nötige Unterlagen sind (bei gebrauchten) der alte Eintragungsschein.

Sprech-Funk

Das Funkgerät, sprich die Luftfunkstelle, muss bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden:

Info Flugfunk BundesnetzA

Antrag Luftfunkstelle

Zu beachten ist, dass hier auch der Transponder und das ELT als 'bewegliche Navigationsfunkstelle' mit angemeldet werden müssen, sprich alles das Funken tut...

Transponder

Transponder (die neuen/aktuellen Modelle sind die Mode S Geräte) müssen, wenn Sie neu sind, beim LBA angemeldet werden. Man erhält dann ein HEX-Code den man in den Transponder eingeben muss. Damit wird das Flugzeug später im Flug identifiziert.
Der HEX-Code ist 24bit, besteht somit aus 6 Stellen, wie z.B.: 3FF7A9 (das Beispiel ist gewürfelt und nur als Beispiel anzusehen...)

Wenn man das Flugzeug gebraucht kauft und am Transponder nix ändert (und auch nicht die Flugzeug-Kennung), dann sollte das ja passen. Man sollte das aber sicherheitshalber überprüfen indem man z.B. einen kontrollierten Platz anfliegt und nett mit dem Tower spricht, oder die FIS freundlich fragt ob die das mal gucken/prüfen können.

Hier das Formular für Neuanmeldung: Formular - Neuanmeldung Transponder beim LBA

Anmeldung zudem bei BNetzA - siehe oben bei Sprech-Funk.

P.S.. Es gibt ja diverse Bereiche in denen ein Transponder Pflicht ist, wie 5000ft-Regel und TMZ,z.B. Aber, wer es noch nicht wusste: wenn ein Transponder an Bord ist, dann hat der aktiv zu sein: Transponder-Pflicht

ELT

Wer ein ELT an Bord hat muss das anmelden bzw. ummelden. Das läuft aktuell über den LBA...hier der Link zum Formular:

Formular LBA - Meldung ELT

Hier wird ein 15stelliger HEX-Code benötigt für die Anmeldung, und zudem ein Auszug aus dem Luftsportgeräteverzeichnis (erhält man beim DULV oder DAeC, je nachdem wo das UL gemeldet ist).

Anmeldung zudem bei BNetzA - siehe oben bei Sprech-Funk.

 P.S.: In einigen Ländern, wie z.B. Österreich, ist ein ELT an Bord Pflicht (oder ein PLB). Das gilt auch oder grad für ULs. Vor Einflug schlau machen! In Deutschland ist aktuell weder noch gefordert. Aber generell ist das ein sinnvolles Tool, grad in den Bergen...

ELT in Österreich in ULs

Verwaltung

Gerade bei Haltergemeinschaften ist eine Verwaltung zwingend nötig (neben einem Vertrag - das ist ein anderes, aber auch wichtiges Thema).

Man kann, was bei vielen Vereinen im Einsatz ist, auf den Vereinsflieger aufsetzen. Entweder direkt im Vereinsbereich (wenn der Verein mitspielt bzw. man in einem ist), oder man bucht einen eigenen/zusätzlichen 'Mandanten'. Preise kann man bei Vereinsflieger abfragen. Wir entschieden uns dagegen aus diversen Gründen.

Andere Möglichkeit ist der Einsatz von Excel und Konsorten. Das war auch nicht unsere Wahl...

Da ich selber programmiere, schrieb ich eine Webanwendung zur Verwaltung von:

  • Reservierungen
  • Flüge
  • Rechnungen
  • Einzahlungen
  • diverse Statistik

Hier haben wir alles im Blick (Laufzeiten und Kosten), und wenn eine Funktion fehlt, dann füge ich die halt hinzu, genau auf uns zugeschnitten... Gerne gebe ich das auch weiter (GemFly = gemeinsam Fliegen).

Weitere Links

ZÜP - Zuverlässigkeitsüberprüfung

Für den Antrag der ZÜP gilt das Bundesland des Wohnorts, nicht der des Flugvereins/Firma etc.

Formular Antrag ZÜP (Piloten) Baden-Württemberg

 Das war es mal von meiner Seite. Somit viel Spaß mit dem eigenen Flieger und immer guten Flug!

 

 

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